Tschechische Forscher warnen vor Sucht von Rubbellose
Ach, die wunderbare Welt der Rubbellose – diese kleinen glänzenden Tickets, die uns den Traum vom großen Gewinn für ein paar Kronen oder Euro verkaufen. In Tschechien, so scheint es, sind sie allgegenwärtig. Ob an der Post, an der Tankstelle oder im Kiosk – man kann kaum ein Paket abgeben, ohne nicht mindestens ein „Darf es noch ein Los sein?“ zu hören. Die Wissenschaftler aus Olomouc haben jetzt alarmierend festgestellt, dass hinter dieser unschuldig glitzernden Fassade ein ernstes Suchtproblem lauert. Ach, wer hätte das gedacht?
Die Menschen in Tschechien, so warnen die Forscher, geben Unsummen für diese Lose aus. Ganze 4,75 Milliarden Kronen wurden allein in der ersten Hälfte dieses Jahres ausgegeben – das ist fast das Zehnfache dessen, was noch 2012 in die Rubbellose geflossen ist. Aber wer will sich schon solche Zahlen zu Herzen nehmen, wenn doch die hübschen Tierchen auf den Losen so niedlich aussehen oder die Glitzerfarben einen so freundlich anlachen? Da kann man doch unmöglich widerstehen, oder?
Glitzernde Verlockung mit bitterem Beigeschmack
Es gibt sogar Menschen, die sich so sehr auf diese kleinen Glücksbringer verlassen, dass sie ihre Weihnachtsgeschenke für die Familie damit finanzieren. Eine Dame aus Brno etwa sammelt ihre Rubbellose das ganze Jahr über und hofft auf den großen Gewinn im Dezember, um Geschenke für ihre 15 Enkel zu kaufen. Nun, man muss die Familie ja irgendwie über die Runden bringen, nicht wahr? Warum also nicht auf das Glück eines Rubbelloses setzen? Das ist doch viel sicherer als, sagen wir, auf den Börsenmarkt.
Doch nicht alle sind so „verantwortungsvoll“. Die Verkäuferin eines Kiosks berichtet von Kunden, die ihren gesamten Lohn für Lose ausgeben, in der Hoffnung, das große Geld zu machen. Hach ja, der Glaube an die eigene Glückssträhne – was könnte schon schiefgehen?
Suchtgefahr Rubbellose auch bei Uns?
In Deutschland ist die Lage übrigens nicht viel anders. Auch hier lieben viele Menschen ihre kleinen Glücksscheine. Zwar sind Rubbellose nicht ganz so allgegenwärtig wie Lootboxen, aber hey, wir haben Lotto. Der Unterschied? Nun, zumindest wird hier das Geld etwas langsamer verbrannt.
Die Forscher warnen eindringlich vor dem Suchtpotenzial. Besonders besorgniserregend: Kinder kommen oft in Kontakt mit Rubbellosen, entweder als Geschenk oder indem sie die Lose für ihre Eltern freirubbeln. Was für eine wunderbare Art, ihnen frühzeitig den Spaß am Glücksspiel näherzubringen, nicht wahr?
Und dann gibt es natürlich die raffiniert gestalteten Lose, bei denen man nur knapp verliert. Dreimal die gleiche Zahl, und dann – oh nein – die vierte ist falsch. Aber natürlich wird es beim nächsten Mal klappen, das weiß doch jeder! Also her mit dem nächsten Los!
Am Ende ist es wohl diese Kombination aus bunten Farben, glitzernden Elementen und der immer wieder knapp verpassten Chance auf den großen Gewinn, die Rubbellose so unwiderstehlich macht. Ob in Tschechien oder Deutschland, das süße Kratzen auf dem Silberbelag hat seine magische Anziehungskraft – bis der Geldbeutel leer ist.