Steuerwende im Online Glücksspiel sorgt für Widerstand

New Jersey steht vor einer weitreichenden Steuerreform, die besonders im Bereich des Online Glücksspiels für hitzige Debatten sorgt. Gouverneur Phil Murphy hat im Rahmen seines Budgets für 2026 vorgeschlagen, die Steuererhöhung in New Jersey für Online Wetten und iGaming Anbieter von derzeit 13 bis 15 % auf 25 % anzuheben.
Diese Maßnahme soll zusätzliche Einnahmen generieren. Schätzungen zufolge könnten dadurch rund 400 Millionen US-Dollar in die Staatskasse fließen. Doch nicht nur die Glücksspielbranche, sondern auch zahlreiche Wirtschaftszweige und Interessengruppen reagieren kritisch auf den Vorstoß.
Der geplante Steuersprung hat bei den Betreibern des Online-Glücksspiels sofort Wellen geschlagen. Branchenriesen wie FanDuel, DraftKings und BetMGM, die den Großteil des Marktes in New Jersey bedienen, sehen in der Erhöhung ihre Wettbewerbsfähigkeit und zukünftige Profitabilität gefährdet.
FanDuel hat bereits seine Kunden per E-Mail dazu aufgerufen, sich gegen den Vorschlag zu wehren und persönliche Nachrichten an die Gesetzgeber zu senden. Auch die Sports Betting Alliance, der neben diesen Unternehmen weitere große Akteure angehören, hat eine Vorlage auf ihrer Website bereitgestellt, mit der sich Bürger an ihre Vertreter wenden können.
Widerstand aus der Branche und Wirtschaft
Der Hauptkritikpunkt ist, dass die höheren Steuern zu erheblichen Kostensteigerungen im operativen Geschäft führen könnten. Sollte der Anstieg von 13–15 % auf 25 % durchgesetzt werden, müssten die Betreiber entweder ihre Gewinnmargen reduzieren oder diese Kosten an die Verbraucher weitergeben. Experten befürchten, dass dies in Form von schlechteren Quoten, reduzierten Bonusangeboten und einem geringeren Spielangebot spürbar werden könnte. Zudem besteht die Sorge, dass höhere Preise den Anreiz für Spieler senken und sie dazu bewegen könnten, auf unregulierte, ausländische Angebote umzusteigen, wodurch dem Staat potenzielle Steuereinnahmen verloren gehen.
Überraschenderweise findet sich auch Unterstützung aus unerwarteten Lagern: Einige landbasierte Casinos in New Jersey setzen auf Kooperationen mit den Online-Anbietern, um ihren Lizenzerhalt zu sichern. Da die Online-Plattformen oft an stationäre Einrichtungen gebunden sind, befürchten auch diese Betreiber, dass ein drastischer Anstieg der Steuern zu einem Wettbewerbsnachteil führen könnte. Es zeigt sich also ein komplexes Bild, in dem sowohl digitale als auch traditionelle Glücksspielunternehmen um den Fortbestand einer erfolgreichen Branche ringen.
Weitere Steuererhöhung in New Jersey
Murphy plant Steuererhöhungen nicht nur im Online-Glücksspiel, sondern auch in weiteren Bereichen. Sein Budget-Vorschlag erhöht die Abgaben für Suchtmittel wie Alkohol, Tabak und Cannabis. Zudem verteuert er den Verkauf von Drohnen, Waffen und Immobilien. Mit dieser breit angelegten Reform will er einen dreistelligen Millionenbetrag zusätzlich einnehmen und damit unter anderem Pensionszahlungen finanzieren sowie die Grundsteuer senken.
Die Gesetzgeber haben nun mehrere Monate Zeit, um über die umstrittenen Pläne zu debattieren. Eine endgültige Entscheidung soll bis Ende Juni stattfinden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die breite Opposition aus der Wirtschaft und der Glücksspielbranche gegen den Steueranstieg durchsetzen kann oder ob Murphy seinen Reformkurs beibehalten wird. Die Diskussion um diese Steuerwende wird nicht nur die Zukunft des Online-Glücksspiels in New Jersey prägen, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf andere Sektoren haben.