Steuererhöhung in den Niederlanden: Casinos kämpfen ums Überleben
Mit der Steuererhöhung in den Niederlanden sorgt das in der Glücksspiel Industrie für große Aufregung. Die Regierung plant, die Abgaben für Glücksspielanbieter von derzeit 30,5 % schrittweise auf 37,8 % zu erhöhen. Diese Entscheidung könnte massive Konsequenzen für die Branche haben und viele Standorte in eine wirtschaftliche Krise stürzen.
Neben JVH Gaming hat auch der staatliche Anbieter Holland Casinos Bedenken geäußert. Das Unternehmen, das 14 Standorte in den Niederlanden betreibt, sieht die Steuerpläne als „existenzielle Bedrohung“ für einige seiner Standorte. Es wird befürchtet, dass der illegale Glücksspielmarkt durch die steigenden Kosten der legalen Anbieter gestärkt werden könnte.
Auswirkungen der Steuererhöhung
Die niederländische Regierung plant, den Steuersatz bis 2027 in zwei Schritten zu erhöhen. Bereits im kommenden Jahr soll er auf 34,2 % steigen, was zahlreiche Anbieter vor finanzielle Herausforderungen stellt. Ziel der Erhöhung ist es, zusätzliche Einnahmen für den Staat zu generieren. Doch Experten warnen, dass dies zu erheblichen Marktverwerfungen führen könnte.
Einer der größten Glücksspielanbieter der Niederlande, JVH Gaming, kündigte an, 23 seiner Spielstätten zu schließen. Betroffen sind Filialen der Marken Flash Casino und Flamingo Casino. Besonders gravierend: Die Marke Flamingo Casino wird komplett vom Markt genommen. Zusätzlich sollen 20 Stellen in der Zentrale des Unternehmens abgebaut werden, um weitere Kosten zu sparen.
Eric Olders, CEO von JVH Gaming, erklärte in einem Statement, dass die Steuererhöhung die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage verschärfen würde:
„Die zusätzlichen Belastungen machen es unmöglich, unsere Standorte wirtschaftlich zu betreiben. Viele Betriebe stehen bereits durch gestiegene Energiepreise und andere Kosten unter Druck.“
JVH Gaming betreibt derzeit 87 Standorte in den Niederlanden und beschäftigt etwa 1.200 Mitarbeiter. Die angekündigten Schließungen betreffen somit knapp ein Drittel der gesamten Spielstätten des Unternehmens.
Steuererhöhung in den Niederlanden mit Folgen für die Branche
Die niederländische Glücksspielbranche trägt wesentlich zur Wirtschaft des Landes bei. Jährlich besuchen Millionen Menschen die verschiedenen Casinos und Spielstätten. Die angekündigten Schließungen bedeuten nicht nur einen Verlust an Arbeitsplätzen, sondern auch weniger Angebot für Glücksspieler. Zudem könnten Einnahmeverluste entstehen, wenn Spieler auf unregulierte Anbieter ausweichen.
Flash Casino, eine der betroffenen Marken, wird künftig nur noch die Hälfte seiner Filialen betreiben. Diese Maßnahme zeigt, wie stark der Kostendruck bereits ist. Branchenvertreter betonen, dass viele Anbieter langfristig keine Chance haben werden, sich auf dem Markt zu halten, sollten die Steuerpläne umgesetzt werden. Ob die niederländische Regierung ihre Pläne überdenkt, bleibt abzuwarten. Verbände der Glücksspielindustrie fordern zumindest eine gestaffelte Erhöhung oder alternative Maßnahmen, um die Steuerlast zu mildern. Andernfalls droht eine drastische Schrumpfung der Branche, die nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Steuereinnahmen gefährden könnte.
Erst kürzlich haben wir über die Spielhallensteuer Erhöhung in Frankfurt berichtet, das Betreiber in der Metropole vor dem Aus stehen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Branche in den Niederlanden auf die neuen Rahmenbedingungen einstellt. Klar ist jedoch, dass die Steuerpläne nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Auswirkungen haben könnten. Die Schließung von Spielstätten wie denen von JVH Gaming ist möglicherweise erst der Anfang eines umfassenden Strukturwandels in der niederländischen Glücksspielbranche.