Spelinspektionen verhängt Millionenstrafe gegen Videoslots
Die schwedische Glücksspielaufsicht Spelinspektionen hat den bekannten Online-Glücksspielanbieter Videoslots Ltd zu einer saftigen Geldstrafe von 12 Millionen SEK (rund 1,3 Millionen US-Dollar) verdonnert. Der Grund: Verstöße gegen die gesetzlich vorgeschriebene Sorgfaltspflicht zum Schutz gefährdeter Spieler. Im Zentrum der Kritik steht der mangelhafte Umgang mit problematischem Spielverhalten – ein Thema, das in Schweden seit Jahren streng reguliert wird.
Die Untersuchung, die im Frühjahr 2024 im Rahmen der routinemäßigen Aufsicht begann, nahm die Daten von zwölf ausgewählten Spielern unter die Lupe. Diese Spieler waren durch besonders hohe Verluste aufgefallen – ein klares Warnsignal für jeden lizenzierten Anbieter. Laut Spelinspektionen habe Videoslots jedoch nicht rechtzeitig oder angemessen reagiert, obwohl bereits deutliche Anzeichen für problematisches Spielverhalten vorlagen.
Die gesetzliche Pflicht zur Sorgfalt nach Kapitel 14 § 1 des schwedischen Glücksspielgesetzes verpflichtet Betreiber dazu, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Spieler vor übermäßigem Glücksspiel zu schützen. Doch genau das sei im Fall von Videoslots nicht passiert. Die Aufsichtsbehörde kritisierte insbesondere, dass:
- Maßnahmen entweder gar nicht oder viel zu spät eingeleitet wurden,
- die dokumentierten Reaktionen unzureichend oder oberflächlich waren,
- und die Gesamtstrategie zum Schutz der Spieler nicht effektiv genug gewesen sei.
Videoslots verteidigt sich – ohne Erfolg
Videoslots, das unter anderem die Webseiten videoslots.com und videoslots.se betreibt, wies zwar einige Vorwürfe zurück und betonte, man habe Schritte unternommen, um Glücksspielschäden zu begrenzen. Allerdings konnte das Unternehmen nicht belegen, dass in den analysierten Fällen tatsächlich konsequent und rechtzeitig eingegriffen wurde.
Die Spelinspektionen zeigte sich daher wenig beeindruckt und setzte die Geldstrafe auf Grundlage des Umsatzes fest, den Videoslots auf dem schwedischen Markt erzielt hatte. In ihrer offiziellen Mitteilung macht die Behörde deutlich, dass es nicht nur um die zwölf untersuchten Fälle gehe, sondern um grundsätzliche Mängel im Schutzsystem für gefährdete Spieler.
Rückschläge häufen sich – Videoslots plant Neuausrichtung
Die jetzt verhängte Strafe kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für Videoslots. Bereits Ende 2024 musste der Betreiber eine reduzierte Geldbuße wegen Verstößen gegen das Geldwäschegesetz hinnehmen. Nur wenige Wochen später gab das Unternehmen bekannt, sich unter dem Dach der neu gegründeten Immense Group neu aufzustellen. Damit verbunden sind eine geplante Reorganisation und ein mögliches Rebranding, das offenbar auch auf die jüngsten Negativschlagzeilen reagieren soll.
Die Entscheidung der Spelinspektionen ist ein deutliches Signal an die gesamte Branche: Spielerschutz ist kein optionaler Zusatz, sondern gesetzliche Pflicht. Wer – wie Videoslots – dabei zu lax agiert, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Für den Betreiber dürfte die Sanktion nicht nur finanziell schmerzen, sondern auch die Reputation in einem ohnehin stark regulierten Markt nachhaltig beschädigen.