Schweizer Fußballerin Alisha Lehmann und Glücksspielwerbung
In der Schweiz setzen immer mehr Glücksspielanbieter auf bekannte Persönlichkeiten, um ihre Produkte zu bewerben und eine größere Zielgruppe zu erreichen. Ein prominentes Beispiel, das in letzter Zeit für Diskussionen sorgt, ist die Partnerschaft zwischen der Fußballnationalspielerin Alisha Lehmann und dem Online-Casino-Anbieter Boomerang-Bet.
Lehmann, die auf Social Media eine riesige Anhängerschaft hat, hat kürzlich durch ihre Kooperation mit dem auf Zypern ansässigen Unternehmen Aufsehen erregt. Diese Zusammenarbeit hat jedoch nicht nur positive Reaktionen hervorgerufen, sondern auch eine Welle von Kritik, insbesondere aufgrund der möglichen Verbindungen des Anbieters zu illegalem Glücksspiel in der Schweiz.
Boomerang-Bet ist ein international agierendes Glücksspielunternehmen, das auf Zypern registriert ist. Es bietet eine breite Palette von Casinospielen und Sportwetten an, die über das Internet zugänglich sind. In der Schweiz jedoch steht das Unternehmen vor besonderen Herausforderungen. Es wird berichtet, dass Boomerang-Bet in der Schweiz keine offizielle Glücksspiellizenz besitzt, die es dem Unternehmen erlauben würde, seine Dienste legal anzubieten. Infolgedessen wurde das Unternehmen von den Schweizer Behörden auf die sogenannte Sperrliste gesetzt, die dazu dient, den Zugang zu illegalen Glücksspielseiten im Land zu blockieren.
Trotz dieser Maßnahmen scheint es Boomerang-Bet jedoch immer wieder zu gelingen, durch Anpassungen seiner Webadresse die Netzsperren zu umgehen und seine Plattform weiterhin für Schweizer Nutzer zugänglich zu machen. Diese Praxis steht nicht nur im Widerspruch zu den geltenden Gesetzen, sondern weckt auch Besorgnis über den Schutz von Spielern, insbesondere von gefährdeten Personen und Minderjährigen, vor den Risiken des Glücksspiels. Die Kooperation mit einer prominenten Sportlerin wie Alisha Lehmann wirft daher die Frage auf, ob durch diese Partnerschaft nicht illegale Praktiken beworben und weiter verbreitet werden.
Alisha Lehmann als Werbebotschafterin
Alisha Lehmann ist nicht nur eine erfolgreiche Fußballspielerin, sondern auch ein Social-Media-Star. Mit über 17 Millionen Followern auf Instagram gehört sie zu den einflussreichsten Sportlerinnen in Europa. Ihre Reichweite und Popularität machen sie zu einer begehrten Werbepartnerin für verschiedene Marken und Unternehmen. Im Rahmen ihrer Kooperation mit Boomerang-Bet veröffentlichte sie kürzlich auf Instagram einen Beitrag, in dem sie über ihre „beste Zeit“ beim Spielen und Gewinnen in einem Online-Casino berichtete. Dabei erwähnte sie einen Gewinn von 78.000 Euro und ermutigte ihre Follower, ebenfalls mitzuspielen, indem sie schrieb: „Ihr könnt das Gleiche erreichen!“.
Dieser Beitrag, der als bezahlte Partnerschaft gekennzeichnet war, löste bei vielen Kritikern Bedenken aus. Der Vorwurf lautet, dass Lehmann ihre Werbebotschaft an eine Zielgruppe richtet, die zum großen Teil aus jungen Menschen besteht. Da viele ihrer Follower noch minderjährig sind, wird befürchtet, dass diese durch den Post zum Glücksspiel verleitet werden könnten. Dies widerspricht den gesetzlichen Regelungen in der Schweiz, die besagen, dass Glücksspielwerbung nicht an Minderjährige oder gefährdete Gruppen gerichtet werden darf.
Verstoß gegen Jugendschutz und rechtliche Konsequenzen?
Neben den ethischen Bedenken steht auch die Frage im Raum, ob Alisha Lehmann mit ihrer Werbung gegen die Schweizer Werbegesetze verstoßen hat. In der Schweiz ist Glücksspiel zwar legal, jedoch nur, wenn es von lizenzierten Anbietern betrieben wird. Die Bewerbung eines Anbieters, der auf der Sperrliste steht und somit illegal agiert, könnte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Zudem verbietet das Schweizer Gesetz, Werbung gezielt an minderjährige Personen zu richten oder den Eindruck zu erwecken, dass Glücksspiel eine sichere Methode zur schnellen Geldvermehrung sei. Der von Lehmann geteilte Beitrag, in dem sie über ihren hohen Gewinn berichtet und ihre Follower dazu ermutigt, es ihr gleichzutun, könnte daher als problematisch eingestuft werden.
Über Boomergang Bet:
- Boomerang Bet ist ein Online-Glücksspielanbieter, der 2024 gegründet wurde und von Rabidi N.V. betrieben wird.
- Das Unternehmen hat seinen Sitz auf Zypern und bietet eine Vielzahl von Casinospielen und Sportwetten an.
- Boomerang Bet ist lizenziert durch die Glücksspielbehörde von Curacao, was für die Regulierung ihrer Dienste wichtig ist.
- Die Plattform ist mehrsprachig und ermöglicht Einzahlungen in verschiedenen Währungen, einschließlich Kryptowährungen.
- In der Schweiz steht Boomerang Bet aufgrund fehlender Lizenzen und seiner Position auf einer Sperrliste in der Kritik.
Während die Partnerschaft mit Boomerang-Bet möglicherweise lukrativ für Alisha Lehmann ist, könnte sie langfristig ihrem Ruf schaden. Als öffentliche Person, die von vielen jungen Menschen bewundert wird, trägt sie eine gewisse Verantwortung. Die Tatsache, dass sie ein möglicherweise illegales Glücksspielunternehmen unterstützt und dieses einer jungen Zielgruppe vorstellt, könnte ihr Image als Vorbild für viele junge Fußballfans beeinträchtigen. Zudem stellt sich die Frage, ob Lehmann sich ausreichend über die rechtliche Lage des Unternehmens informiert hat, bevor sie die Kooperation einging.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Werbung für Online-Glücksspiel durch Prominente wie Alisha Lehmann viele ethische und rechtliche Fragen aufwirft. Insbesondere in einem Land wie der Schweiz, wo die Glücksspielregulierung streng überwacht wird. Es ist von großer Bedeutung das Werbung den geltenden Gesetzen entspricht und verantwortungsvoll betrieben wird. Prominente müssen sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und dürfen nicht zur Förderung von potenziell schädlichen Angeboten beitragen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Kooperation langfristig negative Folgen für Alisha Lehmann und den Glücksspielanbieter haben wird.
