Schleswig-Holstein Online Glücksspiel am Start
In Schleswig-Holstein steht den Spielern eine neue Ära des Online Glücksspiel bevor. Am Mittwoch gab die Landesregierung die ersten offiziellen Genehmigungen für Online-Casinospiele an vier Glücksspielunternehmen bekannt. Mit dieser Entscheidung dürfen BluBet Operations Limited, Cashpoint (Malta) Limited, Skill On Net Limited und Tipico Karlsruhe Limited schon bald ihre Dienste in dem norddeutschen Bundesland anbieten. Die Genehmigung dieser privaten Betreiber markiert einen bedeutenden Schritt, da es bisher nur staatlichen Spielbanken in anderen Bundesländern erlaubt war, derartige Online-Angebote zu betreiben.
Die Entscheidung Schleswig-Holsteins, privaten Unternehmen die Erlaubnis zum Betrieb von Online-Casinospielen zu erteilen, ist in der deutschen Glücksspiellandschaft ein Novum. Bisher hatten hauptsächlich staatliche Spielbanken in Ländern wie Bayern und Sachsen die Genehmigung erhalten, Online-Glücksspiele anzubieten. Der Erfolg dieser staatlichen Angebote, wie beispielsweise in Sachsen, wo der Start des Online-Glücksspiels Anfang des Jahres positiv verlaufen ist, könnte eine Rolle bei der Entscheidung Schleswig-Holsteins gespielt haben.
Strenge Vorgaben für Spielerschutz und Kanalisierung
Das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport, das für das Glücksspiel in Schleswig-Holstein zuständig ist, betonte in seiner Pressemitteilung die Neuheit dieser Genehmigungen. Es handelt sich um die ersten Lizenzen für private Betreiber, die eine so breite Form des Online-Glücksspiels in Deutschland anbieten dürfen. Die Grundlage für die Zulassung war, dass alle lizenzierten Unternehmen über eine Glücksspiellizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) verfügen. Diese zentrale Behörde überwacht das legale Glücksspiel in Deutschland und stellt sicher, dass alle Betreiber den geltenden Regularien entsprechen.
Die Einführung dieser neuen Lizenzen erfolgt unter strengen Auflagen, die insbesondere den Spielerschutz und die Kanalisierung des Glücksspiels betreffen. Das Ministerium machte deutlich, dass die genehmigten Anbieter verpflichtet sind, Maßnahmen gegen Spielsucht zu ergreifen und die Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote zu unterstützen. Ziel ist es, den Schwarzmarkt zurückzudrängen und den Spielern legale, sichere Alternativen zu bieten. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) betonte, dass die Schaffung eines attraktiven legalen Angebots entscheidend sei, um Spieler davon abzuhalten, illegale Plattformen zu nutzen.
Zukunft des Online Glücksspiel Schleswig-Holstein
Ein weiterer Aspekt dieser neuen Genehmigungen ist die lange Laufzeit, die den vier Unternehmen gewährt wurde. Die Lizenzen sind bis zu 15 Jahre gültig, was den Betreibern eine langfristige Planungssicherheit ermöglicht. Dies zeigt, dass das Bundesland offenbar plant, das Online-Glücksspielangebot in den kommenden Jahren weiter zu stärken. Wie viele weitere Genehmigungen in Schleswig-Holstein erteilt werden und ob andere Bundesländer dem Beispiel folgen werden, ist derzeit noch unklar.
Schleswig-Holstein hat sich in der Vergangenheit bereits als Vorreiter im Bereich des Glücksspiels hervorgetan. Schon vor der Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrags hatte das Bundesland eigene Regelungen geschaffen, die es Anbietern ermöglichten, in einem regulierten Umfeld zu agieren. Mit der Erteilung der neuen Lizenzen setzt das Land diese Tradition fort und positioniert sich erneut als Vorreiter in der deutschen Glücksspielpolitik.
Die Erteilung der ersten Genehmigungen für private Betreiber könnte den Weg für eine breitere Öffnung des Marktes ebnen. Es bleibt abzuwarten, ob und wann weitere Unternehmen ähnliche Genehmigungen erhalten werden.