Regierung in Schweden plant Verschärfung des Glücksspielgesetzes
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Die Regierung in Schweden hat eine Überarbeitung des Glücksspielgesetzes angekündigt, um nicht lizenzierte Betreiber effektiver vom Markt auszuschließen. Der Anstoß für diese Maßnahme kam unter anderem vom Branchenverband für Online-Glücksspiele (BOS), der sich seit Jahren für eine Schließung von Gesetzeslücken einsetzt. Diese ermöglichen es ausländischen Glücksspielunternehmen, gezielt schwedische Spieler anzusprechen, ohne über eine schwedische Lizenz zu verfügen.
Nach aktueller Gesetzeslage dürfen nicht lizenzierte Betreiber weiterhin schwedische Spieler akzeptieren, sofern sie weder die schwedische Währung noch die schwedische Sprache nutzen. Da viele Schweden jedoch problemlos mit Englisch und dem Euro umgehen können, bleibt das unregulierte Glücksspiel eine Herausforderung. BOS kritisiert, dass dies den lizenzierten Markt schwächt und den Verbraucherschutz gefährdet.
Gesetzesreform und staatliche Untersuchung
Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die Regierung eine umfassende Überprüfung des Glücksspielgesetzes in Auftrag gegeben. Ein staatlicher Ermittler wurde beauftragt, konkrete Vorschläge zu erarbeiten, wie unlizenzierte Anbieter effektiver ausgeschlossen werden können. Ein zentraler Punkt ist dabei das sogenannte „Richtungskriterium“, das bestimmt, ob ein Glücksspielanbieter eine schwedische Lizenz benötigt.
Die Ergebnisse der Untersuchung sollen bis zum 17. September 2025 vorliegen. Anschließend wird erwartet, dass die Regierung entsprechende Gesetzesänderungen vornimmt, um den regulierten Markt zu stärken und die Aktivitäten nicht lizenzierter Anbieter einzudämmen.
Reaktionen aus der Branche
Gustaf Hoffstedt, Generalsekretär des Branchenverbands BOS, begrüßte die Initiative der Regierung. Er betonte, dass der Markt für Glücksspiellizenzen seit der Neuregulierung 2019 erhebliche Schwächen aufweise. Trotz der Lizenzpflicht sei es vielen ausländischen Anbietern gelungen, schwedische Spieler anzusprechen, indem sie auf offensichtliche schwedische Merkmale verzichteten.
Finanzmarktminister Niklas Wykman unterstrich die Notwendigkeit der Reform und erklärte, dass betrügerische Glücksspielanbieter gestoppt werden müssen, um Verbraucher besser zu schützen. Ziel sei es, das Glücksspielgesetz so anzupassen, dass es wirksamer gegen unregulierte Angebote vorgehen kann. Die Regierung betrachtet dies als einen wesentlichen Schritt hin zu einem sichereren und transparenteren Glücksspielmarkt.
Internationale Entwicklungen und Bedeutung
Nicht nur Schweden steht vor der Herausforderung, illegale Glücksspielangebote einzudämmen. In vielen Ländern wird derzeit über strengere Maßnahmen diskutiert, um den Einfluss nicht lizenzierter Anbieter zu begrenzen. Einige Staaten haben bereits Sperren für unerlaubte Webseiten eingeführt oder Strafen für Finanzdienstleister verschärft, die Zahlungen an solche Unternehmen abwickeln.
Schwedens Ansatz könnte als Modell für andere Märkte dienen, die mit ähnlichen Problemen kämpfen. Die geplanten Maßnahmen werden daher nicht nur national, sondern auch international mit Interesse verfolgt.
Mit der geplanten Gesetzesreform setzt die schwedische Regierung ein klares Zeichen gegen nicht lizenzierte Glücksspielanbieter. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um konkrete Regelungen zu erarbeiten, die den lizenzierten Markt schützen und den Schwarzmarkt zurückdrängen. Besonders wichtig wird sein, wie effektiv die geplanten Maßnahmen umgesetzt und durchgesetzt werden können. Die Glücksspielbranche und Verbraucher erwarten mit Spannung die Ergebnisse der Untersuchung, die im September 2025 vorliegen sollen.