Neue Glücksspielbehörde GRAI in Irland startet offiziell
Am 5. März 2025 begann in Irland eine neue Ära der Glücksspielregulierung. Mit diesem Datum nahm die Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI) offiziell ihre Arbeit auf. Sie ist die erste Behörde dieser Art in Irland und wurde geschaffen, um die Glücksspielbranche des Landes zu überwachen, zu regulieren und für einen sicheren Spielbetrieb zu sorgen.
Die GRAI ersetzt das bisherige, aus dem Jahr 1931 stammende Glücksspielgesetz und setzt stattdessen den neuen Gambling Regulation Act 2024 um. Dieser bringt umfassende Reformen mit sich, um den modernen Anforderungen der Glücksspielindustrie gerecht zu werden – insbesondere mit Blick auf den stark gewachsenen Online-Sektor.
Justizminister Jim O’Callaghan erklärte bei der offiziellen Einführung der Behörde:
„Der heutige Tag markiert eine neue Ära für die Regulierung des Glücksspiels in Irland. Die Einrichtung der GRAI ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, die veralteten irischen Glücksspielgesetze durch einen gestrafften und vereinfachten Genehmigungsrahmen zu ersetzen.“
Die GRAI wird von einem siebenköpfigen Direktorium geleitet, das sich aus Experten der Bereiche Recht, Finanzen, Medien und Gesundheit zusammensetzt. Vorsitzender ist Paul Quinn, ein erfahrener Wirtschaftsprüfer, der zuvor in leitenden Positionen im öffentlichen Sektor tätig war.
Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit ist die Einführung eines strikteren Lizenzierungsprozesses für Anbieter. Glücksspielunternehmen müssen sich einer umfangreichen Prüfung unterziehen und nachweisen, dass sie sich an die neuen Vorschriften halten. Dazu gehören Maßnahmen zur Bekämpfung von Spielsucht, zum Schutz von Minderjährigen und zur Verhinderung von Geldwäsche.
Die Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI)
Die GRAI verfolgt einen strikten Ansatz in Bezug auf Werbung und Spielerschutz. Eine der ersten Maßnahmen ist die Einführung eines landesweiten Sperrsystems. Spieler, die Probleme mit ihrem Spielverhalten haben, können sich über dieses System selbst von allen lizenzierten Glücksspielangeboten ausschließen lassen. Zusätzlich werden Werbebeschränkungen eingeführt, die insbesondere junge Menschen schützen sollen. So gilt ab sofort ein Werbeverbot für Glücksspiele zwischen 5:30 Uhr und 21:00 Uhr im Fernsehen, Radio und online. Zudem dürfen Anbieter keine Gratiswetten oder andere Boni als Anreiz zum Spielen mehr anbieten.
Unterstützt wird die GRAI dabei von der Advertising Standards Authority for Ireland (ASA Ireland), die speziell für die Überwachung von Glücksspielwerbung eingerichtet wurde. Diese Behörde stellt sicher, dass Anbieter die neuen Vorgaben einhalten und keine irreführenden oder aggressiven Werbemaßnahmen nutzen.
Ein weiteres wichtiges Element des neuen Regulierungssystems ist die Einführung eines Sozialfonds, in den alle lizenzierten Glücksspielanbieter einzahlen müssen. Dieser Fonds dient dazu, Aufklärungsmaßnahmen zu finanzieren, Forschung zu Spielsucht zu unterstützen und betroffenen Personen Hilfe bereitzustellen.
Verstöße gegen die neuen Regeln werden streng geahndet. Anbieter, die sich nicht an die Vorschriften halten, müssen mit Geldstrafen von bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu 10 % ihres Jahresumsatzes rechnen. In schweren Fällen drohen Haftstrafen von bis zu acht Jahren. Die Einrichtung der GRAI markiert einen bedeutenden Schritt für die Glücksspielbranche in Irland. Während das Land bislang als relativ locker regulierter Markt galt, setzt die neue Behörde nun auf eine strenge Kontrolle und stärkeren Spielerschutz. Damit folgt Irland dem Beispiel anderer europäischer Länder, die ihre Glücksspielgesetze in den letzten Jahren verschärft haben.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie effektiv die neuen Maßnahmen umgesetzt werden und ob sie die gewünschten Effekte erzielen. Fest steht jedoch bereits jetzt, dass Irland mit der Einführung der GRAI eine klare Richtung eingeschlagen hat: hin zu einem verantwortungsvollen und straff regulierten Glücksspielmarkt.
