Millionenstrafe gegen Greentube: Was bedeutet das für die Novomatic-Tochter?
Die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) hat Greentube, eine Tochter von Novomatic, zu einer Millionenstrafe verurteilt. Die Geldstrafe in Höhe von 1 Mio. GBP (1,2 Mio. Euro) wurde wegen schwerer Versäumnisse verhängt. Diese betreffen insbesondere die Bereiche Geldwäscheprävention und soziale Verantwortung.
Nach Angaben der UKGC hat Greentube wichtige Sicherheitsvorkehrungen nicht umgesetzt. Die Behörde kritisierte die mangelhafte Überprüfung verdächtiger Konten und Transaktionen. So versäumte es das Unternehmen, mögliche Geschäftsbeziehungen zu Dritten ausreichend zu kontrollieren. Ein besonders gravierender Fall betraf einen Kunden, der Ein- und Auszahlungen von über 100.000 GBP aufwies. Dieser Kunde wurde erst vier Monate nach der Anmeldung geprüft. Solche Verzögerungen erhöhen das Risiko von Geldwäsche erheblich.
Auch bei Risikoberufen zeigte sich Greentube nachlässig. Ein Finanzmanager, der Zugriff auf große Geldbeträge hatte, wurde nicht gesondert überprüft. Die möglichen Gefahren durch Veruntreuung oder illegale Aktivitäten blieben unberücksichtigt.
Soziale Verantwortung oder Schwäche von Greentube
Neben der Geldwäscheprävention hat Greentube auch bei der sozialen Verantwortung versagt. Die UKGC bemängelte, dass Einzahlungslimits nicht mit den Einkommen der Kunden abgeglichen wurden, was im neuen Glücksspielgesetz in Großbritannien seit diesem Jahr gilt. Dadurch konnten Kunden weit über ihre finanziellen Möglichkeiten hinaus spielen. Zudem erkannte das Unternehmen problematisches Glücksspielverhalten nicht rechtzeitig. Ein Fall betraf einen Kunden, der trotz eines negativen Kontostands Tausende verspielen konnte. Solche Versäumnisse gefährden nicht nur die Spieler, sondern auch den Ruf des Unternehmens.
Für Greentube ist dies nicht die erste Strafe durch die UKGC. Bereits 2021 wurde das Unternehmen wegen ähnlicher Verstöße mit einer Geldstrafe von 685.000 GBP belegt. Damals hatte Greentube ebenfalls gegen Vorschriften zur Geldwäscheprävention und sozialen Verantwortung verstoßen. Obwohl das Unternehmen nach der ersten Strafe Maßnahmen ergriff, konnte es erneute Fehler nicht verhindern. Ein eigens erstellter Aktionsplan zur Verbesserung der Prozesse zeigte offenbar nur begrenzte Wirkung.
Positiv wirkte sich aus, dass Greentube die Missstände einräumte und umfassend mit der UKGC kooperierte. Das Unternehmen hat Schritte unternommen, um seine internen Abläufe zu verbessern. Dennoch bleibt die UKGC skeptisch und kündigte an, Greentube weiterhin streng zu überwachen.
Novomatic zu Greentube
Novomatic, der Mutterkonzern von Greentube, gilt als einer der führenden Anbieter in der Glücksspielbranche. Mit bekannten Spielen wie „Book of Ra“, „Sizzling Hot“ und „Lord of the Ocean“ hat das Unternehmen eine starke Marktposition. Greentube ist für die Online-Umsetzung vieler dieser Titel verantwortlich und trägt wesentlich zur digitalen Expansion bei.
Die wiederholten Probleme bei Greentube werfen jedoch Fragen zur Unternehmensführung auf. Insbesondere im stark regulierten britischen Markt könnten solche Verstöße langfristige Folgen haben. Novomatic muss sicherstellen, dass Greentube seine internen Prozesse stärkt und zukünftige Strafen vermeidet. Ähnlich erging es auch Bet365 muss Strafe an UK Commission zahlen musste, weil ähnliche Verstöße gegen Vorschriften zur Geldwäscheprävention und sozialen Verantwortung festgestellt wurden.
Die Geldstrafe gegen Greentube zeigt die Bedeutung strenger Compliance-Maßnahmen im Glücksspielsektor. Für Novomatic bleibt Greentube ein wichtiger Bestandteil der Online-Strategie. Doch das Unternehmen steht unter Druck, seine internen Strukturen nachhaltig zu verbessern.
Die Zusammenarbeit mit der UKGC und der Fokus auf die Behebung von Mängeln könnten helfen, das Vertrauen der Behörden wiederzugewinnen. Gleichzeitig ist es entscheidend, dass Greentube seinen Ruf als zuverlässiger Anbieter im Glücksspielsektor verteidigt.
