Lootboxen: SPD und Grüne fordern nun auch Regulierung
In Niedersachsen haben die Regierungsfraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen einen mutigen Vorstoß gewagt: Sie haben einen Antrag gestellt, der strengere Regeln für Lootboxen fordert. Diese virtuellen Überraschungspakete, die in vielen Videospielen auftauchen, würden, so die Argumentation der Antragsteller, ähnliche Gefahren wie Glücksspiele bergen. Deshalb sei es nur logisch, dass sie einer strengen gesetzlichen Regulierung unterliegen sollten.
SPD und Grüne haben offenbar erkannt, dass Kinder und Jugendliche beim Öffnen dieser bunten, glänzenden Kisten ähnliche Adrenalinschübe erleben könnten wie Spieler im Casino. Man könnte fast meinen, dass sie auf den glitzernden digitalen Schatz genauso hereinfallen wie ihre Eltern auf die Versprechen von Las Vegas. Erst in Österreich war es eine Lootboxen Studie die den Anlass gab.
Natürlich, warum auch nicht? Wenn der kleine Timmy seine letzten Taschengeld-Euros in der Hoffnung auf das nächste ultra-seltene Schwert ausgibt, ist das doch kaum anders als Mama und Papa, die an der einarmigen Banditen-Maschine auf den großen Jackpot hoffen.
Die Initiative der beiden Fraktionen wirkt fast wie ein heroischer Kreuzzug gegen die Verlockungen der digitalen Spielwelt. SPD und Grüne setzen sich dafür ein, dass die nächste Generation nicht in die virtuellen Fallen tappt, die oft getarnt als harmlose Spielereien daherkommen. Ob die Regulierung von Lootboxen wirklich die Welt rettet oder nur das Taschengeld vieler Eltern, bleibt abzuwarten. Aber hey, man muss ja irgendwo anfangen.
Lootboxen sind der Start in das Glücksspiel
Eine Problematik ist, dass eine transparente Kostenaufstellung fehle. Für Spieler sei es oft nicht ersichtlich, wie viele Kosten insgesamt anfallen, wenn sie das gesamte Spiel unter Nutzung von In-Game-Käufen durchspielen. Da ist es kein Wunder, dass die Regierungsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen in Niedersachsen auf die Barrikaden gehen.
Eine der Forderungen der Politiker ist, dass neben dem Kaufpreis eines Spiels auch die Gesamtkosten angegeben werden müssen. Schließlich will niemand beim Kauf eines Spiels eine böse Überraschung erleben, wenn die Kreditkartenabrechnung kommt. Zudem sollen In-Game-Käufe nur in realer Währung abgerechnet werden können. Diese Maßnahme soll verhindern, dass Spieler den Überblick verlieren, weil sie mit bunten Fantasiewährungen bezahlen.
Besonders im Fokus stehen dabei die Lootboxen, diese geheimnisvollen Schatztruhen in digitalen Spielen. Im Antrag der SPD und der Grünen wird betont, dass der tatsächliche Inhalt der Beutekisten den Spielern unbekannt ist. Man weiß also nie, ob man das ersehnte goldene Schwert oder nur einen Haufen Schrott bekommt. Dennoch erfüllen Lootboxen nicht alle Kriterien des Glücksspiels. Es fehlt die Gewinnchance für echtes Geld; bei Lootboxen geht es ja nur um virtuelle Güter. Zudem ist die Gewinnchance häufig algorithmusgesteuert und nicht rein zufällig, was natürlich einen großen Unterschied macht.
Trotzdem wird diese Definition in anderen EU-Ländern bereits hinterfragt, beispielsweise in Österreich oder der Schweiz, ist das Thema auch aktuell. Daher soll die Landesregierung eine Initiative unterstützen, die darauf abzielt, dass die EU-Kommission einen neuen Regulierungsrahmen für Online-Spiele und Lootboxen entwickelt. Es scheint also, dass auch in deutschsprachige Länder bald strengere Regelungen auf dem Weg sein könnten, insbesondere da Länder wie Spanien bereits Bestrebungen in diese Richtung zeigen.
Wie genau ein entsprechender Rechtsrahmen aussehen könnte, bleibt jedoch unklar. Es wird spannend sein zu sehen, ob die Landesregierung auf den Antrag mit neuen Initiativen reagiert und ob die Spielwelten bald einer strengeren Aufsicht unterliegen. Bis dahin können sich die Spieler zumindest darauf einstellen, dass ihre bunten, glänzenden Lootboxen vielleicht bald nicht mehr ganz so mysteriös sind.