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Liechtenstein Casinos unter Druck – Verband warnt vor weiteren Schließungen

Liechtenstein Casinos unter Druck

Liechtenstein Casinos unter DruckDie Casinobranche in Liechtenstein steht aktuell vor einem der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Seit dem 7. Januar 2025 ist ein neues Abkommen zwischen Liechtenstein und der Schweiz in Kraft, das weitreichende Auswirkungen auf die Glücksspielindustrie hat.

Ziel des Abkommens ist es, den Austausch von Sperrlisten für Spielsüchtige zu regeln, sodass Personen, die in der Schweiz vom Spielen ausgeschlossen wurden, auch in liechtensteinischen Casinos nicht mehr spielen dürfen. Während dieses Abkommen zunächst als Schutzmaßnahme für problematische Spieler gedacht war, hat es zu dramatischen wirtschaftlichen Folgen geführt, die mittlerweile die Existenz der gesamten Branche bedrohen.

Seit der Einführung des Abkommens berichten die liechtensteinischen Casinos von drastischen Umsatzrückgängen von bis zu 85 Prozent. Diese Zahlen sind ein deutliches Warnsignal für die Branche, die in einem ohnehin schon schwierigen Markt operiert. Besonders betroffen sind Casinos, die traditionell einen großen Anteil ihrer Kundschaft aus der Schweiz beziehen, da die Sperrlisten nun für die liechtensteinischen Betreiber ebenfalls verbindlich sind. Der Verlust dieser Spieler hat dazu geführt, dass das LV Casino in Eschen, ein bedeutender Betreiber im Land, bereits am 29. Januar 2025 den Betrieb einstellen musste. Die Eigentümer gaben an, dass sie aufgrund der neuen Regelungen keine wirtschaftliche Grundlage mehr für den Betrieb des Casinos sehen und stellten Konkursantrag.

Dieser Vorfall hat die Sorgen der Casino-Betreiber in Liechtenstein weiter verstärkt. Der Casino-Verband des Fürstentums warnt vor einer Kettenreaktion weiterer Schließungen, wenn keine schnellen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Schließungen sind nicht nur für die Casinobetreiber selbst gravierend, sondern betreffen auch eine Vielzahl von Zulieferern und Dienstleistern, die auf Aufträge aus der Casinoindustrie angewiesen sind. Schätzungen zufolge belaufen sich die Aufträge, die jedes Jahr an diese Unternehmen fließen, auf rund 6,4 Millionen Franken.

Soziale Auswirkungen der Casinobranche in Liechtenstein

Ein weiterer Aspekt, der die Situation noch komplexer macht, sind die Bedenken der Suchthilfeorganisationen. Regine Rust, die Leiterin der Stiftung Suchthilfe St. Gallen, äußerte in einer Stellungnahme ihre Besorgnis, dass das neue Abkommen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Folgen hat. Viele Spielsüchtige, die nun nicht mehr in den liechtensteinischen Casinos spielen können, weichen auf Casinos in anderen Ländern aus, wo die Sperrlisten möglicherweise nicht umgesetzt werden. Dies könnte dazu führen, dass das Problem der Spielsucht verlagert wird, anstatt es nachhaltig zu bekämpfen.

Trotz der düsteren Aussichten gibt es auch Hoffnungsschimmer für die Branche. Das Alpin Royal Casino in Schaan beispielsweise steht kurz vor der Eröffnung, und die Verantwortlichen des Casinos zeigen sich optimistisch, dass das Unternehmen trotz der schwierigen Marktbedingungen erfolgreich arbeiten wird. Dies gibt der Branche einen gewissen Grund zur Hoffnung, dass es trotz aller Herausforderungen auch in der Zukunft noch Platz für innovative und gut positionierte Casinos gibt.

Notwendigkeit eines schnellen Handlungsplans

Dennoch bleibt die Frage offen, wie es mit der Casinobranche in Liechtenstein weitergeht. Der Casino-Verband fordert dringende Maßnahmen seitens der Regierung, um die Branche zu stützen und vor weiteren Schließungen zu bewahren. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, Ausnahmeregelungen für die betroffenen Casinos zu schaffen oder das Abkommen in einer Weise anzupassen, dass es den Betreiberunternehmen mehr Flexibilität lässt. Es könnte auch notwendig sein, die Spielersperrregelungen stärker zu differenzieren und den lokalen Glücksspielmarkt nicht unnötig zu belasten.

Insgesamt wird es entscheidend sein, wie schnell und effektiv die Regierung in Liechtenstein auf die Krise reagiert. Sollte keine schnelle Lösung gefunden werden, könnte die Casinobranche im Fürstentum noch weitreichendere Schäden erleiden, die über den Verlust von Arbeitsplätzen hinausgehen und das wirtschaftliche Fundament des Landes belasten könnten.

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