Irlands Weg zu verantwortungsvollem Glücksspiel zwischen Banken und GRAI
Irlands Gambling Regulatory Authority (GRAI) intensiviert ihre Bemühungen, einen verantwortungsvollen Glücksspielmarkt zu schaffen. Eine der Schlüsselmaßnahmen: die Zusammenarbeit mit Banken zur Einführung freiwilliger Sperren für Glücksspiele mit Kredit- und Debitkarten. Diese Initiative zielt darauf ab, Verbraucher besser vor den finanziellen Risiken des Glücksspiels zu schützen.
Einige Banken wie die Allied Irish Bank (AIB) und EBS haben bereits Sperren für Glücksspieltransaktionen eingeführt. Auch der digitale Zahlungsdienst Revolut bietet diese Funktion an, um Kunden eine bessere Kontrolle über ihre Ausgaben zu ermöglichen. Um diese Praxis auf weitere Banken auszuweiten, führt die GRAI Gespräche mit der Banking and Payments Federation of Ireland.
Gesetzliche Grundlagen für Veränderungen
Anne-Marie Caulfield, die designierte Geschäftsführerin der GRAI, betont die Bedeutung dieser Maßnahme. Laut ihr sei dies „eine wertvolle Maßnahme zum Schutz der Verbraucher“. Sie verweist auf Studien des Economic and Social Research Institute (ESRI), die zeigen, dass Personen mit Glücksspielproblemen durchschnittlich 1.000 Euro pro Monat ausgeben.
Der Fortschritt in Irlands Glücksspielregulierung wurde durch ein neues Glücksspielgesetz beschleunigt, das im Oktober 2024 verabschiedet wurde. Es sieht unter anderem folgende Maßnahmen vor:
- Einführung eines nationalen Glücksspiel-Ausschlussregisters
- Beschränkungen bei Werbung
- Ein Sozialfonds zur Unterstützung von Präventions- und Behandlungsprogrammen
Die GRAI wird mit umfassenden Befugnissen ausgestattet, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen. Bei Verstößen drohen Betreibern Geldstrafen von bis zu 20 Millionen Euro oder 10 % ihres Jahresumsatzes.
Bildungsinitiativen spielen eine zentrale Rolle in der Strategie der GRAI. Glücksspiel wurde in den Lehrplan für Sozial-, Persönlichkeits- und Gesundheitserziehung (SPHE) aufgenommen, um Jugendliche über die Risiken des Glücksspiels aufzuklären. Zudem wird in Zusammenarbeit mit dem Health Service Executive (HSE) eine Kampagne gestartet, die Eltern über die Gefahren des Glücksspiels bei Kindern informiert.
Studien des ESRI untermauern die Notwendigkeit dieser Maßnahmen: Glücksspiel vor dem 18. Lebensjahr verdoppelt die Wahrscheinlichkeit, später im Leben problematisches Spielverhalten zu entwickeln. Auch Kinder von Eltern, die Glücksspiel betreiben, haben ein erhöhtes Risiko, selbst betroffen zu werden.
Fortschritte bei Regulierung und Lizenzierung
Ein weiterer Meilenstein ist das geplante nationale Ausschlussregister, das lizenzierten Betreibern untersagt, registrierten Personen den Zugang zu Glücksspielangeboten zu gewähren. Verstöße können nicht nur hohe Geldstrafen, sondern auch Gefängnisstrafen nach sich ziehen. Die technische Umsetzung dieses Systems ist bereits in Vorbereitung.
Parallel arbeitet die GRAI an einem neuen Lizenzierungssystem, das 2025 in Kraft treten soll. Glücksspiel- und Gaming-Unternehmen wurden aufgefordert, ihr Interesse an der Beantragung einer Lizenz zu bekunden. Dies hilft der Behörde, den Prozess effizient zu gestalten.
Mehr als 200 Interessengruppen, darunter auch Menschen mit eigenen Erfahrungen zu Glücksspielproblemen, haben an den Diskussionen der GRAI teilgenommen. Diese Perspektiven sind entscheidend für die Entwicklung zielgerichteter Präventionsmaßnahmen und Bildungsprogramme.
Irlands Engagement für eine verantwortungsvolle Glücksspiellandschaft zeigt, wie regulatorische Maßnahmen, Bildung und Kooperation mit Partnern wie Banken erfolgreich kombiniert werden können, um den Verbraucherschutz zu stärken.