Hausverbote auf illegale Wetten verhängt 

illegale Wetten

illegale WettenManchmal passieren im Amateurfußball Dinge, die selbst die glühendsten Fans nicht vorhersehen könnten – und nein, es geht diesmal nicht um sensationelle Tore oder spektakuläre Fouls. Beim Oberligaspiel zwischen dem VfB Hilden und der SpVg Schonnebeck am Donnerstagabend sorgte ein Vorfall der anderen Art für illegale Wetten. Während die Essener Mannschaft am Ende durch ein Last-Minute-Tor den 3:2-Sieg sicherte, war das eigentliche Highlight der Partie ganz anderer Natur: zwei Männer, Smartphones in der Hand, wurden unter den Augen von gerade einmal 150 Zuschauern vom Platz geschmissen. Der Grund? Illegales Wetten.

In der Halbzeitpause griff der Vorsitzende des VfB Hilden, Maximilian Kulesza, gemeinsam mit einem Vereinsmitglied, das zufällig bei der Kriminalpolizei arbeitet, ein und führte zwei Männer von der Sportanlage. Diese Männer wurden dabei erwischt, wie sie fleißig Live-Daten über das Spiel auf ihre Handys eingetippten – ganz unschuldig, versteht sich. Diese Daten landeten jedoch mutmaßlich bei Wettanbietern aus dem Ausland. Man könnte fast meinen, Amateurfußball sei der neue Nährboden für zwielichtige Sportwetten.

Kulesza, sichtlich erfreut über seine neue Rolle als Ermittler, berichtete, dass der Hinweis auf die beiden mutmaßlichen „Statistiker“ von Thomas Melchior, einem Vertreter des Präventionsprojekts „Mein Leben ist kein Spiel“, per E-Mail kam. Und wie auf Kommando tauchten dann auch die beiden Smartphone-Schwenker auf. Kulesza, der seine Heimstätte wie seine Westentasche kennt, hatte sie sofort im Visier – schließlich waren nur 150 Zuschauer da, das macht das Auffinden solcher „Undercover-Agenten“ wohl etwas einfacher. Wer hätte gedacht, dass ein Amateurfußballplatz sich in eine Arena internationaler Wettskandale verwandeln könnte?

Statistiker oder Glücksspielpioniere?

Als die beiden Männer zur Rede gestellt wurden, zeigten sie sich wenig beeindruckt von der plötzlich entfachten Hysterie. Sie behaupteten, sie würden lediglich für ein Statistikunternehmen arbeiten. Ah ja, die klassische „Ich-arbeite-für-Statistiken“-Ausrede – wer kennt sie nicht und illegal schon gar nicht. Die Personalien wurden schnell aufgenommen, und die Herren mussten die Sportanlage verlassen. Doch das war noch nicht alles: ihnen wurde ein lebenslanges Hausverbot ausgesprochen. Bei einem Oberligisten. Man kann sich nur ausmalen, wie dramatisch sich das auf ihre weitere Karriere im Amateurfußball auswirken wird.

Das Glücksspiel lebt auch ohne illegale Wetten

Interessanterweise stoppte der Liveticker auf den besagten Wettportalen, nachdem die beiden Männer das Spielfeld verlassen hatten. Zufall? Wohl kaum. Eine offizielle Polizeiaktion blieb jedoch aus, obwohl ein Mitglied der Kriminalpolizei involviert war. Die örtliche Kreispolizeibehörde bestätigte, dass es keinen offiziellen Einsatz gab, und ob die Personalien der Männer weiter untersucht werden, bleibt unklar. Möglicherweise ein Fall für Sherlock Holmes oder doch eher ein Fall von „Wir schauen mal, ob das jemand vergisst“?

Am Ende bleibt nur eines sicher: Der Amateurfußball bleibt spannend – auch wenn es nicht immer auf dem Platz passiert. Und wer weiß, vielleicht ist das nächste große Wettabenteuer nicht in Las Vegas, sondern auf dem Sportplatz um die Ecke.

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