Great Canadian Casino: Croupiers und Spieler unter Verdacht
Casinos gelten als Hochsicherheitsbereiche, in denen jeder Spielzug überwacht und jede Auszahlung dokumentiert wird. Doch selbst modernste Technik und aufmerksames Personal bieten keinen vollständigen Schutz – vor allem dann nicht, wenn die Gefahr von innen kommt.
Der aktueller Fall aus Kanada zeigt eindrucksvoll, wie verwundbar selbst große Spielbanken sein können, wenn Mitarbeiter und Spieler gemeinsame Sache machen. Im Great Canadian Casino Resort Toronto kam es zu einem aufsehenerregenden Betrugsskandal, der nun rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich zieht.
Die Ermittlungen ergaben, dass sich zwei Croupiers mit drei Spielern abgesprochen hatten, um das Casino systematisch zu betrügen. Ziel war es, beim beliebten Spiel Black Jack durch gezielte Manipulationen Vorteile für die Spieler zu schaffen. Dabei sollen unter anderem Karten absichtlich kurz sichtbar gemacht worden sein – ein klarer Verstoß gegen die Spielregeln. Auch andere Formen der Manipulation wurden aufgedeckt: Croupiers verteilten zu viele Karten, zahlten unrechtmäßig hohe Gewinne aus und hielten sich nicht an die vorgeschriebenen Abläufe.
Mangelhafte Aufsicht im Great Canadian Casino
Innerhalb nur einer Woche erbeutete die Gruppe auf diese Weise rund 20.000 kanadische Dollar – ein beträchtlicher Betrag, der vermutlich nicht aufgefallen wäre, hätte es keine externe Kontrolle gegeben. Denn die Croupiers selbst meldeten die Unregelmäßigkeiten natürlich nicht. Dies wirft ein schlechtes Licht auf das interne Kontrollsystem des Casinos. Die zuständige Glücksspielkommission warf dem Betreiber deshalb vor, seine Aufsichtspflicht verletzt zu haben.
Laut der Behörde hätte das Casino die betrügerischen Aktivitäten durch regelmäßige Prüfungen und eine genauere Überwachung der Tischspiele frühzeitig erkennen müssen. Dass dies nicht geschah, wird dem Management nun zum Verhängnis: Das Great Canadian Casino Resort wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 120.000 kanadischen Dollar belegt. Besonders schwer wiegt dabei, dass es sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art handelt – bereits in der Vergangenheit hatte es ähnliche Probleme gegeben.
Die Vorsitzende der Glücksspielkommission betonte in einer Stellungnahme, dass alle lizenzierten Casinos in Ontario verpflichtet seien, für faire und sichere Spielbedingungen zu sorgen. Dazu gehöre auch die Verantwortung, potenziellen Betrug durch Mitarbeiter und Spieler aufzudecken und konsequent zu unterbinden.
Ob die verhängte Geldstrafe rechtskräftig wird, bleibt vorerst offen – das Casino hat die Möglichkeit, Einspruch einzulegen. Unabhängig davon dürfte der Fall aber Auswirkungen auf die gesamte Branche haben. Viele Betreiber werden ihre internen Abläufe auf den Prüfstand stellen, um ähnliche Skandale zu vermeiden. Denn eines ist klar: Wenn sich das eigene Personal mit Gästen gegen das Casino verbündet, steht nicht nur viel Geld, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit auf dem Spiel.