Google ändert Werberichtlinien für Glücksspiele
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Am 14. April 2025 tritt ein bedeutendes Update der Google Werberichtlinien für Glücksspiele- und Gaming-Inhalte in Kraft. Die geplanten Änderungen betreffen unter anderem länderspezifische Vorschriften, strengere Zertifizierungs Anforderungen und eine klarere Kategorisierung von Glücksspielinhalten. Insbesondere für Betreiber und Affiliates in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Update weitreichende Folgen haben.
Mit der Überarbeitung der Richtlinien verschärft Google die Regeln für die Bewerbung von Glücksspielangeboten. Eine zentrale Neuerung ist die explizite Einstufung von Websites, die Nutzer zu Online-Casinos oder Glücksspieldiensten weiterleiten, als „Glücksspielwerbung“. Dies betrifft insbesondere Partner- und Aggregator-Websites, die nun entweder eine spezielle Zertifizierung benötigen oder ihre Inhalte ausschließlich informativ gestalten müssen.
Für den deutschen Markt bedeutet dies eine deutliche Einschränkung für Affiliates, die bisher durch geschickte Formulierungen die strengen Werberichtlinien umgangen haben. Betreiber müssen sicherstellen, dass ihre Lizenzen aktuell sind und bei Google gemeldet werden, um weiterhin Werbung schalten zu dürfen. Verstöße gegen diese Regelungen können zur Sperrung des Werbekontos führen.
Länderspezifische Einschränkungen in D-A-CH
Google passt seine Richtlinien zunehmend an nationale Vorschriften an, worüber wir schon vor einiger Zeit berichtet haben. In Deutschland gilt bereits eine sehr restriktive Regulierung für Online-Glücksspiele, insbesondere durch den Glücksspielstaatsvertrag. Werbung für Online-Casinos ist nur für Betreiber mit deutscher Lizenz zulässig. Die neuen Google-Richtlinien könnten dazu führen, dass Werbeanzeigen für Anbieter mit Lizenzen aus Malta oder Curacao in Deutschland nicht mehr ausgespielt werden.
In Österreich und der Schweiz sind Online-Casinos ebenfalls reguliert, wenn auch mit unterschiedlichen Gesetzeslagen. Während in Österreich weiterhin einige international lizenzierte Anbieter operieren dürfen, sind in der Schweiz nur konzessionierte Anbieter zugelassen. Googles neue Richtlinien könnten dazu führen, dass Werbung für nicht lizenzierte Anbieter in diesen Ländern weiter eingeschränkt wird.
Unterscheidung zwischen Social Casino Games und Echtgeld-Glücksspiel
Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Unterscheidung zwischen Social Casino Games und Glücksspielen um echtes Geld. Künftig müssen Anbieter von Social Casino Games, die spielerische Glücksspielerlebnisse ohne Echtgeld-Einsätze simulieren, separate Zertifizierungen beantragen. Dies könnte vor allem Entwickler betreffen, die solche Spiele für den deutschsprachigen Markt anbieten.
Da Social Casino Games oft als Werbeplattform für Echtgeld-Casinos genutzt werden, wird es für Anbieter schwieriger, ihre Produkte in direkter Verbindung mit Online-Casinos zu bewerben. Diese Trennung dürfte insbesondere für Betreiber von Hybrid-Modellen mit Echtgeld- und Free-to-Play-Versionen von Bedeutung sein.
Auswirkungen auf Werbetreibende und Affiliates
Die neuen Google Werberichtlinien für Glücksspiele bedeuten für Werbetreibende und Affiliates im deutschsprachigen Glücksspielsektor erhebliche Umstellungen. Vor allem für Affiliates, die auf internationale Angebote setzen, wird es schwieriger, über Google Ads Sichtbarkeit zu erlangen. Betreiber mit EU- oder Offshore-Lizenzen müssen ihre Werbestrategien anpassen, da nicht klar ist, inwieweit Google die Bewerbung solcher Anbieter weiterhin erlaubt.
Werbetreibende sind angehalten, ihre Kampagnen rechtzeitig zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie mit den neuen Richtlinien konform gehen. Google bietet bereits eine Vorschau der Änderungen, sodass sich Unternehmen frühzeitig auf die neuen Anforderungen einstellen können.
Mit dem Update der Werberichtlinien im April 2025 verschärft Google die Vorgaben für Glücksspielwerbung erheblich. Insbesondere für den deutschsprachigen Raum können sich daraus erhebliche Konsequenzen ergeben, da sich Google nun noch stärker an nationalen Gesetzen orientiert. Affiliates und Betreiber müssen sich frühzeitig auf die neuen Zertifizierungs- und Werberegeln einstellen, um weiterhin Google Ads nutzen zu können. Werbetreibende, die den Übergang nicht rechtzeitig vorbereiten, riskieren empfindliche Einschränkungen oder gar eine Sperrung ihrer Werbekonten.
Google hat sich in den letzten Jahren derart verändert, dass die Suche oft mehr Frust als Nutzen bringt. Statt relevanter Ergebnisse gibt es bezahlte Anzeigen an jeder Ecke – wer nicht zahlt, verschwindet im Nirgendwo. Während Bing und DuckDuckGo längst bessere Alternativen bieten, hält Google sein Monopol weiter fest in der Hand. Die Frage ist: Wie lange lassen sich Nutzer das noch gefallen?