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Gericht entscheidet: Spieler haben es schwerer, Geld zurückzufordern

Glücksspiel Geld zurückzufordern

Glücksspiel Geld zurückzufordernEin wichtiges Urteil des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken könnte viele Klagen gegen Online-Casinos erschweren. Am 26. Februar 2025 wurde entschieden, dass deutsche Gerichte nicht automatisch zuständig sind, wenn eine Firma aus dem Ausland die Forderungen Glücksspiel Geld zurückzufordern und einklagen will.

In dem Fall hatte eine Firma, die Spielerverluste aufkauft, versucht, ein Online-Casino mit maltesischer Lizenz in Deutschland zu verklagen. Sie meinte, dass das Geld in Deutschland verloren wurde und deshalb auch hier vor Gericht geklagt werden kann. Das Gericht sah das anders: Da das Casino seinen Sitz in Malta hat und dort die technische Kontrolle stattfindet, liegt auch der Ort des Geschehens in Malta. Damit sind deutsche Gerichte nicht zuständig.

Warum ist das Urteil so wichtig?

Das Urteil bedeutet, dass Firmen, die mit der Rückforderung von Spielerverlusten Geld verdienen, künftig ihre Klagen in Malta einreichen müssten. Das ist schwierig, weil maltesische Gerichte zuletzt bereits die Vollstreckung von Urteilen aus Österreich abgelehnt haben. Dadurch dürfte es für Spieler noch komplizierter werden, verlorenes Geld zurückzubekommen.

Bisher war es gängige Praxis, dass Forderungskäufer in Deutschland Klagen gegen ausländische Online-Casinos eingereicht haben. Sie übernahmen dabei die Forderungen von Spielern, die Verluste erlitten hatten, und versuchten, diese Beträge gerichtlich zurückzufordern. Das Urteil des OLG Zweibrücken könnte dieser Praxis nun einen Riegel vorschieben. Wenn deutsche Gerichte nicht mehr zuständig sind, bleibt nur noch der Klageweg in Malta – ein deutlich komplizierteres und unsicheres Unterfangen.

Mögliche Folgen für die Glücksspielbranche

Diese Entscheidung könnte große Auswirkungen auf die Branche haben. Ein großer Forderungskäufer musste Anfang März bereits Insolvenz anmelden. Sollte das Urteil Bestand haben, könnten weitere Firmen in Schwierigkeiten geraten. Auch für Spieler bedeutet das Urteil eine erhebliche Veränderung. Wer Verluste aus Online-Glücksspielen zurückfordern möchte, muss nun mit höheren Hürden rechnen. Die Durchsetzung solcher Ansprüche wird schwieriger, teurer und langwieriger.

Für Online-Casinos mit ausländischer Lizenz hingegen ist das Urteil ein Erfolg. Sie können sich nun sicherer fühlen, dass Klagen gegen sie nicht einfach in Deutschland geführt werden können. Dies könnte langfristig sogar dazu führen, dass weniger Spieler versuchen, verlorene Einsätze auf dem Rechtsweg zurückzuholen.

Ob die unterlegene Firma gegen das Urteil in Revision geht und ob der Bundesgerichtshof (BGH) sich noch damit befassen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist aber: Das Urteil setzt einen wichtigen neuen Standard für Klagen gegen Online-Casinos und könnte die Rechtsprechung in diesem Bereich nachhaltig verändern.

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