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Gericht bestätigt Freispruch im Fall von Online Glücksspiel

Freispruch Online Glücksspiel

Freispruch Online GlücksspielEine junge Frau aus Biberach geriet ins Visier der Justiz, weil sie an einem Online Gewinnspiel eines in Malta ansässigen Wettanbieters teilgenommen hatte. Der Anbieter verfügte nicht über eine gültige Lizenz für Deutschland, weshalb gegen sie wegen der Teilnahme an illegalem Glücksspiel ermittelt wurde. Obwohl das Amtsgericht Biberach sie freisprach, legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Der Fall landete vor dem Landgericht Ravensburg.

Die Frau, eine Ingenieurin aus Biberach, erschien ohne Verteidiger zur Verhandlung. Die Staatsanwaltschaft warf ihr vor, in 34 Fällen mit Einsätzen zwischen zehn und 39 Euro gespielt zu haben, ohne sich über die rechtliche Lage zu informieren. Sie hatte weder das Impressum noch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters gelesen und wurde erst durch einen kritischen Fernsehbericht misstrauisch. Dennoch spielte sie weiter, da finanzielle Verpflichtungen sie belasteten.

Schließlich erregten ungewöhnliche Kontobewegungen die Aufmerksamkeit ihrer Bank, die daraufhin Meldung erstattete. Dies führte dazu, dass die Polizei vor ihrer Tür stand und Ermittlungen einleitete.

Freispruch von Online Glücksspiel ohne Vorsatz

Das Gericht stellte fest, dass die Angeklagte nicht vorsätzlich gegen das deutsche Glücksspielrecht verstoßen hatte. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft erkannte, dass sie die fehlende Lizenz des Anbieters nicht bewusst ignoriert hatte. Da kein Vorsatz bestand, beantragte er einen Freispruch, der vom Gericht bestätigt wurde.

Der Fall der Ingenieurin zeigt, dass Spieler sich vor der Teilnahme an Online-Glücksspielen über die Seriosität des Anbieters informieren sollten. Obwohl sie in diesem Fall freigesprochen wurde, hätte eine genaue Prüfung der AGB und des Impressums ihr die Unannehmlichkeiten erspart.

Rechtliche Grauzone für Spieler

Der Fall ist kein Einzelfall. Viele Spieler in Deutschland geraten in rechtliche Schwierigkeiten, weil sie bei Anbietern ohne gültige Lizenz spielen. Bis Juli 2021 waren Online-Glücksspiele in Deutschland weitgehend verboten. Mit der Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrags gibt es zwar legale Anbieter, doch viele ausländische Plattformen operieren weiterhin ohne gültige Genehmigung.

Spieler sollten darauf achten, dass der Anbieter eine offizielle Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) besitzt. Die Behörde führt eine Whitelist mit zugelassenen Anbietern. Wer bei nicht lizenzierten Anbietern spielt, riskiert nicht nur Ermittlungen, sondern auch, dass Gewinne nicht ausgezahlt werden.

Fälle wie der der Ingenieurin aus Biberach zeigen, dass Unwissenheit nicht immer zu einer Strafe führt. Dennoch bleibt das Risiko, in eine rechtliche Grauzone zu geraten. Die steigende Zahl von Ermittlungen gegen illegales Online Glücksspiel zeigt, dass die deutschen Behörden strenger gegen nicht lizenzierte Anbieter und deren Kunden vorgehen. Spieler sollten sich daher vorab gut informieren, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

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