Die Rolle von Swisslos in der Schweizer Lotterielandschaft
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Swisslos ist einer der wichtigsten Akteure im Bereich des staatlich regulierten Glücksspiels in der deutschsprachigen Schweiz sowie im Tessin. Mit Zahlenlotterien wie Swiss Lotto, EuroMillions, Sportwetten und Rubbellosen erzielt das Unternehmen jährlich einen Gewinn von rund 400 Millionen Franken. Diese Mittel werden für gemeinnützige Zwecke eingesetzt, darunter Kultur, Sport, Umweltprojekte und soziale Einrichtungen.
Die Einnahmen aus den Lotterien und Sportwetten fließen in die kantonalen Lotteriefonds, die anschließend für verschiedene Projekte genutzt werden. Während viele Kantone diese Gelder aus wenigen Fonds verteilen, war Luzern lange eine Ausnahme.
Der Kanton Luzern verteilte die Lotteriegelder lange Zeit über insgesamt 18 verschiedene Fonds. Dies war ein einzigartiges Modell in der Schweiz und führte zu zahlreichen administrativen Herausforderungen. Während andere Kantone mit zwei bis drei Fonds auskommen, wurde die Vielzahl an Fonds in Luzern von politischen Akteuren und Antragstellern als unübersichtlich und ineffizient kritisiert.
Mehrere Vorstöße im Luzerner Kantonsrat thematisierten diese Problematik. Unter anderem äußerte die heutige Justiz- und Sicherheitsdirektorin Ylfete Fanaj Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Effizienz der Verteilung. Antragsteller mussten sich durch ein komplexes System kämpfen, um die passenden Fonds für ihre Projekte zu identifizieren und ihre Gesuche einzureichen.
Reduzierung auf sieben Fonds für Vereinfachung
Als Reaktion auf die Kritik hat die Luzerner Regierung nun die Zahl der Fonds von 18 auf sieben reduziert. Dies geschah im Rahmen der Umsetzung des Geldspielgesetzes und folgte einem Versprechen aus dem Frühjahr 2023. Gleichzeitig wurde die Darstellung der Fonds auf der kantonalen Webseite überarbeitet, um Antragstellern die Eingabe ihrer Gesuche zu erleichtern. Die Einführung einer einheitlichen Startseite soll die Übersichtlichkeit verbessern und den administrativen Aufwand für Antragsteller reduzieren.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt Luzern der Kanton mit der höchsten Anzahl an Lotteriefonds. Die Regierung argumentiert, dass eine weitere Reduktion eine gesetzliche Anpassung erfordern und organisatorische sowie buchhalterische Mehraufwände verursachen würde. Diese zusätzlichen Aufwände würden den Nutzen einer weiteren Vereinfachung aufheben.
Durch die neue Struktur sollen Antragsteller leichter erkennen können, aus welchem Fonds ihr Projekt gefördert werden kann. Dies könnte insbesondere kleineren Organisationen oder Vereinen zugutekommen, die bislang Schwierigkeiten hatten, sich im Fonds-Dschungel zurechtzufinden.
Zudem kann erwartet werden, dass sich die Verwaltungsprozesse für die kantonalen Behörden vereinfachen. Eine geringere Anzahl von Fonds bedeutet weniger Buchhaltungsaufwand und möglicherweise schnellere Entscheidungsprozesse bei der Bewilligung von Fördergeldern.
Die Reduktion der Fondsanzahl von 18 auf sieben ist ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung der Lotteriegelderverteilung im Kanton Luzern. Während einige Kritiker eine noch stärkere Zentralisierung fordern, sieht die Regierung derzeit keinen Spielraum für eine weitere Reduktion. Mit der neuen Struktur dürfte Luzern zumindest in administrativer Hinsicht effizienter arbeiten, während Antragsteller von einer übersichtlicheren Plattform profitieren.