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Chaos im LUGAS-System: Ein Wochenende voller Pannen

LUGAS-System

LUGAS-SystemLUGAS im Tiefschlaf: Das LUGAS-System, die zentrale Kontrollinstanz für Online-Glücksspiel in Deutschland, hat sich am vergangenen Samstag eine unerwartete Auszeit genommen. Rund zehn Stunden lang konnten legale Anbieter keine Einzahlungen annehmen, was das Wetten für viele Spieler unmöglich machte. Besonders ärgerlich: Der Vorfall ereignete sich ausgerechnet an einem Bundesliga-Samstag, an dem das Wettaufkommen traditionell besonders hoch ist.

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) zeigte sich wenig begeistert. Präsident Mathias Dahms sprach von einer massiven Behinderung des legalen Marktes und warnte, dass illegale Anbieter die Situation gerne nutzen, um neue Kunden zu gewinnen – schließlich gab es dort keine technischen Probleme.

Merkur Group: Sicherheitslücke der Extraklasse

Als wäre das nicht genug, sorgte auch die Merkur Group am gleichen Wochenende für Schlagzeilen. Ihre Online-Casinos „Slotmagie“, „Crazy Buzzer“ und „Merkur Bets“ mussten kurzfristig vom Netz genommen werden. Der Grund: Eine offene GraphQL-Schnittstelle legte ungeschützt personenbezogene Daten von über einer Million Nutzern offen.

Die Entdeckung verdanken wir der Sicherheitsforscherin Lilith Wittmann, die aufzeigte, dass in den Merkur-Casinos sensible Daten quasi auf dem Silbertablett präsentiert wurden. Die Verantwortlichen zogen die Notbremse und stellten ihre Plattformen in den Wartungsmodus – sehr zur Freude der Konkurrenz.

Nach dem doppelten Chaos-Wochenende fordert der DSWV eine gründliche Untersuchung des LUGAS-Versagens. Ein technisches System, das eine ganze Branche regulieren soll, muss schließlich funktionieren – am besten auch an Wochenenden. Die Lösung? Ein 24/7-Support für das System, um zukünftige Ausfälle zu verhindern.

Die Glücksspielbehörde GGL versicherte, dass das Problem inzwischen behoben sei und kündigte eine Untersuchung durch IT-Spezialisten an. Auch die Merkur Group arbeitet fieberhaft an der Behebung der Sicherheitslücke und betont, dass der Schutz der Spielerdaten höchste Priorität habe.

Was bleibt?

Für Spieler bleibt das Gefühl, dass das legale Online-Glücksspiel in Deutschland noch einige Baustellen hat. Während legale Anbieter mit behördlichen Systemausfällen kämpfen, bleibt der Schwarzmarkt munter erreichbar. Eine bittere Ironie – schließlich wurde LUGAS unter anderem eingeführt, um Spieler vor genau diesen Anbietern zu schützen.

Die Merkur Group wird ebenfalls einiges zu tun haben, um das Vertrauen ihrer Kunden zurückzugewinnen. Denn wer möchte schon in einem Casino spielen, in dem persönliche Daten ungewollt für alle sichtbar sind? Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen ihre Hausaufgaben machen – und dass das nächste Bundesliga-Wochenende ohne technische Pannen über die Bühne geht.

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