Belgische Studie von Glücksspielelementen in Videospielen auf Jugendliche

Studie von Glücksspielelementen in Videospielen

Studie von Glücksspielelementen in VideospielenGlücksspielelemente in Videospielen sind seit Jahren ein kontroverses Thema. Eine belgische Studie namens GAM(E)(A)BLE hat untersucht, wie sich diese Elemente auf Jugendliche auswirken. Die Ergebnisse zeigen, dass Glücksspielmechaniken in Games das Verhalten junger Spieler nachhaltig beeinflussen können.

Laut der Studie spielen rund 80 % der befragten Minderjährigen regelmäßig Videospiele, wobei 75 % von ihnen Glücksspielmechaniken wie Glücksräder oder Preisräder nutzen. Besonders brisant ist die Verbreitung von Lootboxen, die trotz eines seit 2018 in Belgien geltenden Verbots von 23,3 % der Jugendlichen genutzt werden. Lootboxen sind virtuelle Überraschungspakete, deren Inhalt auf Zufall basiert und oft nur durch Mikrotransaktionen oder erspielte Währungen erhältlich ist.

Die Mechanik der Lootboxen ähnelt dem Prinzip von Glücksspielautomaten, da sie Spannung erzeugen und oft seltene Belohnungen versprechen. Diese Belohnungssysteme beeinflussen das Gehirn und können Verhaltensmuster fördern, die auch im realen Glücksspiel beobachtet werden.

Gamification und ihr Einfluss auf reales Glücksspiel

Die Studie, durchgeführt von Wissenschaftlern der Universitäten Leuven, Gent und Limburg, untersuchte das Verhalten von 2.300 Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren über vier Jahre. Dabei stellte sich heraus, dass Jugendliche, die Glücksspielmechaniken in Games nutzen, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch in der realen Welt Glücksspiel betreiben.

60,4 % der videospielenden Jugendlichen gaben an, im letzten Jahr auch außerhalb von Videospielen zu spielen. Beliebte Aktivitäten waren dabei Wetten unter Freunden (35,1 %), Rubbellose (33,6 %) und klassische Lottoscheine (22,6 %).

Rozane De Cock von der KU Leuven erklärt: „Junge Menschen, die mit Glücksspielmechanismen in Videospielen konfrontiert werden, weisen später eher ein Glücksspielverhalten auf. Umgekehrt finden wir jedoch keine Hinweise darauf, dass reales Glücksspiel die Suche nach solchen Mechanismen in Games verstärkt.“

Risiken von Lootboxen

Lootboxen sind besonders problematisch, da sie Jugendliche früh an Glücksspielmechaniken heranführen. Die Aussicht auf seltene Belohnungen verstärkt die Risikobereitschaft und das Verlangen nach weiteren Käufen. Zudem sind Lootboxen oft teuer und können zu hohen Ausgaben führen, insbesondere wenn Jugendliche keinen Überblick über Mikrotransaktionen haben. Die Wissenschaftler betonen, dass Spieleentwickler eine größere Verantwortung übernehmen müssen. Sie sollten darauf verzichten, jugendgefährdende Mechaniken wie Lootboxen in ihre Spiele zu integrieren oder zumindest mehr Transparenz schaffen. Eltern sollten sich zudem über die Spiele ihrer Kinder informieren und mit ihnen über die Risiken von Glücksspielelementen sprechen.

Offizielle Stellen sind gefragt, den Jugendschutz weiter auszubauen und illegale Angebote zu unterbinden. Denn auch wenn Lootboxen in Belgien verboten sind, umgehen viele Anbieter diese Regelungen durch kreative Umgehungsmechanismen. Glücksspielelemente in Videospielen wie Lootboxen haben weitreichende Auswirkungen auf Jugendliche. Sie fördern nicht nur problematische Verhaltensmuster, sondern können auch den Einstieg in echtes Glücksspiel erleichtern. Es liegt an Entwicklern, Eltern und Politik, Maßnahmen zu ergreifen, um junge Spieler zu schützen und die Mechaniken verantwortungsvoller zu gestalten.

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